Spielen und wachsen
Einmal in eine neue Rolle schlüpfen: Zauberer, Hexe, Tier, der König, die Prinzessin, ein wilder Sturm oder ein ausladender Baum sein! Bei den Jeux Dramatiques erleben die Spieler als Teil einer Gruppe sich selbst und ihr Verhältnis zu anderen neu und lernen, eigene Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken.
Die Jeux Dramatiques stammen aus dem freien Theaterspiel, wurden vom Illusionstheater K.S. Stanislawskijs beeinflusst und vom französischen Pädagogen Léon Chancerel für die Arbeit mit Kindern weiterentwickelt.
Die Methode, auch als Ausdrucksspiel aus dem eigenen Erleben bekannt, verlangt kein Vorwissen. Die Regeln sind einfach, die Themen- und Rollenwahl ist frei. Die Spieler experimentieren ohne Leistungsdruck und ohne Wertung mit Mimik, Gestik, mit nonverbalen und lauthaften Ausdrucksmitteln, etwa einem Lachen oder einem Schrei: Anders als auf der Bühne gibt es keine sprachlichen Dialoge.
Das gruppendynamische Geschehen orientiert sich an innerer Achtsamkeit, der Freiheit des persönlichen Ausdrucks und gewaltfreiem Miteinander. Der körperliche Ausdruck von Empfindungen wird betont, das sprachliche Denken tritt in den Hintergrund. Erst in der Reflexion des Nachgesprächs wird der Erkenntnisgewinn verbalisiert. Ziel der Jeux Dramatiques ist die Stärkung der Fähigkeit, Gefühlen Raum zu geben und sie auszudrücken. Damit verbunden ist die Stärkung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenzen.